Der "Bike-M-Check" by Rottal-Total

 

Auch schon mal erlebt ???

 

Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen laden zu einer Runde auf den Trails ein. Du triffst dich mit Freunden und ihr startet zu einer ausgedehnten Mountainbike-Tour. Kaum habt ihr die Zivilisation verlassen, werdet ihr auch schon von lästigen Unterbrechungen ausgebremst.
Hier ein Flaschenhalter der klappert, dort ein Sattel der sich bewegt, beim nächsten Bike springen die Gänge, oder es ist zu wenig Luftdruck in Reifen und Federelementen.
Die Aufzählung könnte man noch endlos fortführen, Du kennst das sicherlich auch, nicht wahr?! Meist hat man dann nicht das richtige Werkzeug, oder die passende Pumpe dabei.
Und das Schlimme: Mit der Anzahl der Bikes steigt auch das Risiko, dass irgendetwas nicht funktioniert.
Die gute Nachricht: Die allermeisten dieser nervenden Intermezzi lassen sich vermeiden.
Kein Pilot der Welt würde seine Maschine, ohne vorherigen Sicherheits-Check starten.
Aus diesem Grunde solltest auch Du vor jeder Bike-Tour einen Bike-Check durchführen, insbesondere wenn das Bike längere Zeit nicht bewegt bzw. im Auto transportiert wurde.

 

Rottal-Total empfiehlt den "Bike-M-Check"

 

Das Bike beschreibt von der Vorderachse, über den Vorbau zum Tretlager, hoch zum Sattel und hinunter zur Hinterachse, ein großes „M“:
Wenn Du dich bei der Überprüfung an dieser "Roten Linie" orientierst, hast Du immer alle wichtigen Teile im Blick.
Der Check dauert nur wenige Minuten – Auf der Tour spart er aber Stunden und Nerven!!!

 

1. Überprüfung des vorderen Laufrades

 

Reifen  
Reifenfendruck
Beschädigungen
Fremdkörper
Profil
Laufrichtung
Ventilstellung
Zuerst kontrollierst du den Reifendruck ( „Daumenprüfung“ ), je nach Fahrergewicht sind hier 1 - 2 cm ideal. Dann suchst du den Reifen nach Rissen, Splittern, Dornen auf der Lauffläche und den Reifenflanken ab. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch sehen, ob die Laufrichtung des Reifens stimmt ( beachte den Pfeil auf der Reifenflanke).Das Ventil sollte senkrecht aus der Felge treten – ein schräger Ventilsitz deutet auf einen „gewanderten Schlauch“ hin und führt im Extremfall zum Ventilabriss!
Felge  
Felge
Beschädigungen
Bremsflanken
Wenn du vorsichtig die Felgenflanken durch die Finger gleiten lässt, spürst du sofort ob Risse oder Beschädigungen vorliegen. Bei Felgenbremsen darf die Bremsfläche nicht zu „oval“ eingelaufen sein – es droht Felgenriss und ein Sturz ist vorprogrammiert.
Speichen  
Speichen
Spannung
Anzahl
Beim paarweise Zusammendrücken der Speichen kontrollierst Du die Speichenspannung und entdeckst sofort lose, verbogene oder sogar fehlende Speichen.
Nabe  
Nabe
Schnellspanner
axiales Spiel
Laufruhe
Geradeauslauf
Zunächst kontrollierst Du, ob der Schnellspanner auch richtig geschlossen ist. Tipp: Stellung niemals gegen die Fahrtrichtung – besser nach hinten oder oben. Durch seitliches Bewegen des Vorderrades kontrollierst Du das axiale Spiel der Nabe. Dann hebst Du das Vorderrad an und überprüfst die Laufruhe und den Geradeauslauf. Ein rauer oder hörbarer Lauf deutet auf Probleme in den Nabenlagern hin.
Bremse  
Bremse
Bremsscheibe
Bremssattel
Bremsbeläge
Bremsleitung
Prüfe den festen Sitz von Bremssattel und Bremsscheibe. Hat die Scheibe tiefe Laufspuren, Risse oder gar einen „Achter“ ? Die Belagstärke kannst Du am Besten beim Blick von oben in den Bremssattel kontrollieren bzw. bei Felgenbremsen direkt an der Felgenflanke. Im Zweifelsfall einfach das Laufrad ausbauen und Beläge überprüfen. Zum Schluss kontrollierst du noch die Bremsleitung. Tipp: Bremsscheibe mit Handschuhen anfassen!

 

2. Überprüfung von Gabel, Steuersatz und Lenker

 

Gabel  
Gabel
Beschädigungen
Ölverlust
Standrohre
Tauchrohre
Achte bei den Tauchrohren auf Beschädigungen und Risse. Haben die Standrohre Laufspuren oder sind sie sehr ölig? Das Laufspiel in den Tauchrohren prüfst du so: Bremse vorne ziehen und das Bike leicht vor- und zurückbewegen. Mit den Fingern spürst Du das Spiel zwischen Gabelbrücke und Tauchrohren.
Steuersatz  
Steuersatz
Lagerspiel
Leichtgängigkeit
Das Lagerspiel am Lenkkopf prüfst Du so: Vorderbremse ziehen, Lenkereinschlag 90° und das Bike leicht vor- und zurückbewegen. Mit Finger auf Steuersatz und Lenkrohr am Rahmen kannst du das Spiel im Lager fühlen. Prüfe auch die Leichtgängigkeit und die Laufruhe, indem du das Vorderrad anhebst und den Lenker von Anschlag zu Anschlag bewegst.
Vorbau  
Vorbau
Beschädigungen
Verschraubung
Nach einer Sichtkontrolle nach Beschädigungen am Vorbau überprüfst du die Verschraubungen. Dazu nimmst du das Vorderrad zwischen die Beine und Versuchst den Lenker nach links und rechts zu bewegen.
Lenker  
Lenker
Schäden
Risse
Schalter
Hebel
Hat der Lenker Risse oder sichtbare Schäden? Überprüfe die Verschraubung, indem du den Lenker gleichzeitig rechts nach oben und links nach unten drückst bzw. umgekehrt.Sind alle Schalter und Hebel fest verschraubt. Auch die Griffe und Barends („Hörnchen“) dürfen sich nicht bewegen lassen!

 

3. Überprüfung von Rahmen, Kurbel und Tretlager

 

Rahmen  
Rahmen
Schweißnähte
Risse
Bei der Kontrolle des Rahmens achtest Du besonders auf Lackschäden, Risse und Schweißnähte – besonders im Bereich des Tretlagers. Sind die Flaschenhalter, Umwerfer und der Hinterbau ( beim Fully ) fest verschraubt?
Kurbel  
Tretlager
Lagerspiel
Laufruhe
Beim Drehen der Kurbel im Freilauf überprüfst Du die Leichtgängigkeit und die Laufruhe des Innenlagers, sowie den Lauf der Kettenglieder über die Kettenblätter. Das Lagerspiel prüfst Du, indem du die Kurbelarme in waagrechter Position nach links und rechts gegeneinander bewegst.
Sattel  
Sattel
Verschraubung
Position
Schnellspanner
Sattelstütze
Der Sattel sollte waagrecht angebracht sein.
Tipp: Grundeinstellung mit der Wasserwaage
Überprüfe den festen Sitz des Sattels und den Schnellspanner durch Drehen nach links und rechts bzw. nach oben und unten.
Auch die Schmierung und die Leichtgängigkeit der Sattelstütze ist wichtig! Der nächste Drop kommt bestimmt!

 

4. Überprüfung des hinteren Laufrades

 

Reifen, Felge, Speichen Nabe und Bremse  siehe oben Punkt 1. Laufrad vorne

 

5. Überprüfung des Antriebs

 

Antrieb  
Kettenblätter
Kassette
Schaltauge
Schaltarm
Schaltröllchen
Kette
Du überprüfst den Sitz der Kassette durch seitliches Hin- und Herbewegen - hier darf kein Spiel sein, sonst springen die Gänge. Sind die Zähne schon stark abgenutzt, oder fehlen sogar welche? Ist das Schaltauge fest und zeigt der Schaltarm senkrecht zum Boden?  Laufen alle Kettenglieder beim Drehen sauber über die Zahnräder. Verbogene oder verkeilte Kettenglieder sowie mangelnde Schmierung fallen hier sofort auf! Sind die Schalt- und Führungsröllchen noch o.k.?

 

6. Funktionsprüfung: Bremsen, Schaltung und Fahrwerk

 

Bremsen Schiebe das Bike nach vorne und ziehe die Vorderbremse. Schiebe das Bike nach hinten und ziehe die Hinterbremse. Vorder- bzw. Hinterrad müssen bei diesem Test sofort abheben! Passt der Hebelweg und der Druckpunkt ?
Schaltung Heb das Hinterrad an, drehe mit einer Hand an der Kurbel und schalte dabei mehrmals alle Gänge durch.
Federgabel Du stützt dich mit deinem ganzen Körpergewicht auf den Lenker und komprimierst die Federgabel maximal. Dann entlastet du die Gabel ruckartig. Der Reifen darf beim Ausfedern nicht den Bodenkontakt verlieren!
Dämpfer Du drückst mit deinem ganzen Körpergewicht den Dämpfer am Hinterbau zusammen und entlastest ihn blitzartig wieder. Auch hier muss beim Ausfedern der Bodenkontakt erhalten bleiben
Kinematik Durch leichtes Anheben des Bikes an der Sattelspitze kannst Du lose Verschraubungen und/oder eingelaufene Lager und Buchsen am Hinterbau aufspüren.

 

Tipp:

Eine regelmäßige Überprüfung des Bikes, entsprechend dieser Check-Liste, vermeidet viele unnötige Unterbrechungen Deiner WildBikeTouren !